Vorausgeschickt: Sexuell Verrückte gibt es nicht nur bei den Katholiken, wie in dem Artikel http://unbuddhist.com/2014/01/01/der-fall-shimano-mann-ohne-rang/#comment-2053 ersichtlich ist. Shimano wird in dem Artikel so charakterisiert:
Das deckt sich exakt mit meinen Erfahrungen, wohl ein wiederkehrendes Muster, wobei diese Männer nicht in einer Position arbeiten dürften, wo sie so leicht an so viele Frauen herankommen. Also los geht's:
Meine Geschichte mit einem Twitterer, oder: wieviel seelisches Leid hier im Hintergrund steht
Viele Frauen, die mit Rōshi zu tun hatten, wurden
von der Erfahrung traumatisiert – manche für Jahre. Roshi scheint von diesen
Beziehungen nicht in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, die Frauen sind
es.
Rōshi hat den Ruf, sie zu lieben und sie dann einfach
fallen zu lassen.
Rōshis Annäherungsversuche an Frauen sind
Anzeichen von emotionaler Unreife, Gedankenlosigkeit und Unsicherheit.
Rōshi hat eine triebhafte Sucht [compulsive
addiction], die geheilt werden muss.
Rōshi wird sein Verhalten nicht ändern, um das
Problem zu lösen. Er weigert sich ,Verantwortung für sein Verhalten zu
übernehmen.
Rōshi hat den Ruf, manipulativ und unseriös zu
sein.
Frauen, die in die ZSS kommen, sollten im Voraus vor
Rōshi gewarnt werden.
Das deckt sich exakt mit meinen Erfahrungen, wohl ein wiederkehrendes Muster, wobei diese Männer nicht in einer Position arbeiten dürften, wo sie so leicht an so viele Frauen herankommen. Also los geht's:
Meine Geschichte mit einem Twitterer, oder: wieviel seelisches Leid hier im Hintergrund steht
Am
letzten Juni 2012 lernte ich ihn an seinem Arbeitsplatz kennen, und wir konnten
gut miteinander. Er war auf der Suche nach seiner zweiten Frau, und ich zwar
nicht auf der Suche nach einem neuen Freund, aber jeder Zuwendung sehr zugänglich
und naiv.
Die
Anziehung war groß, und wir trafen uns einige Male, aber da ich einen Partner
habe und nicht sein kann, was nicht sein darf, kamen wir uns erst im Dezember
nach langer Durststrecke so richtig nahe, und zwar weil er in meiner Wohnung
war und tat, was er immer tat, nämlich mich körperlich immer mehr anbaggern. Und
so landete er bei mir.Ich begehrte Auskunft von ihm, ich hatte Mitleid mit ihm, weil er so einsam war und gleichzeitig sein Körper so hässlich und verbeult, dass keine Frau ihn länger anschauen wollen würde. Er war immer superverschlossen, wies alle Fragen über sich von sich und gab mir keine Auskunft über seine Gefühle und seine Geschichte. Er war der schweigsamste Mensch, man redet wie in ein Loch hinein und kann in das Schweigen auch alles reininterpretieren. Im Grunde war es nur Resignation, aber es sah aus wie Tiefe oder Sanftheit.
Ich
liess also viel körperliche Nähe zu, weil er das richtig austrank und ich gerne
helfen wollte und nicht prüde bin, aber es war nicht nur schön. Manches war
auch Ertragen, weil ich wollte, dass er sich wohlfühlt und wiederkommt. Nach
zwei Wochen bedrängte er mich so, dass es mir zuviel wurde, und in einer
Situation, wo das echt lange dauerte, trotz aller Verliebtheit, fing plötzlich mein
Kopf wieder zu arbeiten an:
Ich
hatte ihn eigentlich getroffen wegen einem gemeinsamen Projekt, er hatte eine
Autoritätsrolle für mich, aber es schien ihm um ganz was anderes zu gehen. Er
sprach nur einmal beiläufig von Liebe, doch es war sowieso kein ehrliches Wort
aus ihm herauszubringen. Ich hatte schon Panik, weil mir das alles über den
Kopf wuchs, und weil er auch so viel Unklarheit liess, und bei einer spontanen
Begegnung auf der Strasse sagte ich ihm, dass ich diese Knutscherei nicht mag,
dass er aber trotzdem weiterhin kommen soll und ich unsere Allianz gut finde.
Er wurde sofort böse und ging grußlos, kam nie mehr, hob sein Telefon nicht ab.
Er
twitterte aber rund um die Uhr lebensmüde, selbstmitleidige, primitive, feindliche
Dinge, und ich lernte innerhalb einiger Wochen Mitlesen, was er alles für
Substanzen seinem Körper zuführt und was er alles für Süchte und Neurosen hat,
das war alles nicht normal. Ich hatte keine Ahnung, dass es so ein Psychowrack geben kann! Ich hatte Liebeskummer und konnte nichts tun, in
meiner Verzweiflung suchte ich Hilfe, bei Freunden, seinem Arbeitsumfeld, einer
Psychologin, alles umsonst. Mir wurde nur geraten, ihn zu meiden. Viele waren
unangenehm berührt.
Es
dauerte Monate tiefsten Liebeskummers, bis ich wieder etwas normaler wurde. Ich wollte doch einfach nur Dinge regeln, er
aber liess mich fallen, weil er mich nicht haben konnte, absichtslose Freundschaft
war wohl nicht sein Ding. Ich kenne das von früher, von anderen Männern.
Ich
hielt mich also von ihm fern, war aber darüber nicht glücklich. Uns verband
viel, in mancher Hinsicht tat er damals mehr für mich als andere Menschen.
Manchmal sah ich ihn in der Haltestelle, da kamen alle Gefühle wieder hoch, und
ich merkte dabei immer, dass ich gar nichts überwunden hatte. Ich hätte ihn als
Stütze dringend gebraucht. Außerdem
ging es mir gesundheitlich miserabel.
Und
so schickte ich ihm sein letztes mail mit zwei Worten im Dezember 2013 zurück,
und schon stand er auf der Matte, mit gänzlich anderem Verhalten.
Er
kam zu mir, sagte, dass er jetzt eine passendere Diagnose hat und neue
Medikamente, und dass es ihm gut geht, nachdem er unlängst eine sehr, sehr
schlimme Krise hatte, und jetzt ist das geregelt. Tatsächlich war er ein
anderer, er gab offen zu, dass er psychisch krank ist, und redete
ununterbrochen, auch über sich, und erkundigte sich nach meinem Befinden.
Allerdings entschuldigte er sich nicht für sein Verschwinden und verstand auch
den Vorschlag nicht. Er weiß zwar, dass er eine Arbeitsregel gebrochen hat und
hat ein schlechtes Gewissen, aber weil er Angst um seine Karriere hat, nicht
weil ich daraus als Opfer hervorgegangen bin und meine Familie ordentlich
gewackelt hat. Meine Freunde fragten mich nachher, ob er sich jetzt
entschuldigt hat, und was ich von ihm eigentlich noch will, und zwar alle. Sie
freuten sich aber auch für mich, dass er jetzt wieder kommt, und tatsächlich
war er vier Wochen lang um mich herum, sehr offen und bemüht, herzlich und
verlässlich. Ich war glücklich, aber auch verwundert, dass er so leicht
wiederkommt, wo ich ein Jahr lang entsetzlich gelitten hatte und das gar nicht
für möglich hielt. Nun, diese Frage ist beantwortet, es war ein Strohfeuer.
Anfang
Jänner, quasi über Nacht, schlug es wieder um, nachdem er mich mit Zuwendung überschüttet hatte, er hielt eine Abmachung
nicht ein, antwortete nicht mehr, dasselbe Spiel wie voriges Jahr, er ist
wieder weg. Diesmal hatten wir aber gar keinen Streit, ich weiss nicht, was los
ist, wofür er mich so schnell verurteilt hat, ob er prokrastiniert oder ob er
nur Federn hat. Und wie das passieren kann, wo es ihm doch jetzt angeblich gut
geht. Die kranken tweets waren auch wieder da.
Ich
hatte schon lange Zweifel, wenn mich ein psychisch Kranker so anzieht, ob ich
vielleicht genauso bin. Ich suchte mir Beratung, ich frage mich, ob ich
mitschuld bin, doch ich drehe mich im Kreis damit. Es läuft immer darauf
hinaus, dass wir reden müssten, was aber nicht stattfindet. Ich habe mir sagen
lassen, dass psychisch Kranke oft so handeln. Einmal bin ich geschätzt, dann
wieder der letzte Dreck. Eine Psychologin beurteilte unser Nichtverhältnis als Missbrauchsbeziehung. Ausserdem drehten sich die Vorwürfe gegen mich (wie bei echten Tätern - sie hat es ja gewollt!)- wenn
ich ihn fragte, was er in Situationen damals gedacht hat, kam es immer so raus,
dass er sich von mir verführt fühlte. Er streitet jetzt alles ab, was er früher
zugegeben hat. Falls es also einmal zu einer öffentlichen Konfrontation kommt,
bleibt die Schuld jedenfalls an mir hängen. Er ist sehr schlau und stark, was Streiten
anbelangt. Ungerührt fährt er über einen drüber und sitzt alles aus, nächtens
in Selbstmitleid versinkend, trinkend.
Ich
rede mir nun fest ein, dass er ja so unattraktiv ist und seine Wohnung so
schlecht und er so unappetitlich küsst und dabei nach Bier stinkt, und er mich
sowieso nicht mehr braucht. Es hilft nichts, ich bin zwar wütend, aber da ist
noch soviel Liebe und Dankbarkeit, einfach aufgrund dessen, dass er damals bei
mir Schutz gesucht hat und immer zärtlich zu mir war und sonst auch ziemlich
hilfreich, arbeitsmäßig. Ich habe genauso bei ihm getankt wie er bei mir. Ich
suche auch immer, bei allen Personen, nach mehr Nähe. In einer oberflächlichen
Welt suche ich nach tiefen Menschen. So hat er sich damals eben in mein Herz
geschlichen. Ich bin wohl ziemlich stur und kann mein Projekt auch schlecht
allein führen, es gibt aber weit und breit niemand, der das mit mir machen
kann. Da vermischt sich also ziemlich viel.
Warum
sind wir so verstrickt? Weil er meinem Vater gleicht, der schon lange tot ist,
und genau seine Eigenschaften aufweist? Warum kann ich erwachsene intelligente Frau einem Macho verfallen? Aber hier
gibt's keine Antworten, es kann nur schlimmer werden. Ich werde wegziehen, im
Zweifel, ob das hilft.
Warum das in einem blog über Kirchenkritik steht? Er ist ein Pfarrer, und ich wollte seiner Kirche beitreten.
Bei Pfarrern ist das ein leichtes Beziehungsende: Er kann sich immer zurückziehen und sagen, er hat das sowieso nie dürfen. Ich hatte Glück, war vorsichtig und bin nicht mehr klein und keiner Straftat verfallen. Die Konsequenzen sind trotzdem erheblich. Geistliche Straftäter vermischen Sakrales, Erotisches und Sadismus, ein Hauch davon kann ein Opfer jahrzehntelang verwirren. Doch davon weiter unten mehr.
Warum das in einem blog über Kirchenkritik steht? Er ist ein Pfarrer, und ich wollte seiner Kirche beitreten.
Bei Pfarrern ist das ein leichtes Beziehungsende: Er kann sich immer zurückziehen und sagen, er hat das sowieso nie dürfen. Ich hatte Glück, war vorsichtig und bin nicht mehr klein und keiner Straftat verfallen. Die Konsequenzen sind trotzdem erheblich. Geistliche Straftäter vermischen Sakrales, Erotisches und Sadismus, ein Hauch davon kann ein Opfer jahrzehntelang verwirren. Doch davon weiter unten mehr.
„Ein
Jahr später“
Die
Geschichte hatte ein Nachspiel, als ich im Frühsommer 2014 merkte, dass er in
Krankenstand ist. Und dann bei einer Party, die sein Chef ausrichtete, hörte,
dass er ins Spital gekommen ist. Ich reimte mir zusammen wo und sandte ihm wenigstens
geistige Heilung. Es dauerte fast zwei Wochen, bis ich den Mut zu einem Besuch
hatte, ich hatte Angst vor der Klapse und Angst vor seiner Reaktion. Solange er
aber im Spital war, lief alles positiv. Ich war dort dreimal, und wir waren die
dicksten Freunde. Wir konnten sogar Schwierigkeiten ansprechen. Beim dritten Mal
hatte er schon Freigang und kam mit zu mir. Es kam dazu, dass wir nebeneinander
am Bett lagen, und er weinte vor Glück und bedankte sich. Mein Pojekt über Mystik interessierte ihn sehr, und er wollte dabei mitmachen. Nach ein paar Tagen
wurde er entlassen. Kaum zuhause, brach er den Kontakt ab.
Mein
Verhalten, dass ich mich im Spital um ihn kümmerte, war ein freundschaftliches,
doch es hatte schon wieder keinen Wert. Eine weitere Psychologin erklärte mir,
dass diese Menschen sowohl verantwortlich für ihre Taten als auch krank sind,
das verstehe ich bis heute nicht.
Der Grund,
warum er in die Psychiatrie eingeliefert wurde, war ein ziemlich
abenteuerliches inneres Erleben, das unserem Lieblingsthema Mystik schon fast
entspricht. Es war aber schwer für sein Umfeld und auch im Rahmen
einer manischen Phase, also haben sie ihm im Spital alles niedergespritzt. Ich lernte
dort viel Neues, Gutes und Schlechtes, über Menschen, wofür ich dankbar bin. Ich merkte auch, wie eingenommen er von sich selbst ist, von seiner Bildung.
Ich habe
mich eingelesen, diagnostiziere ihn als schizophren, doch mich
fragt keiner.
Ich
habe auch gelesen, dass man für sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz mindestens
einen Tausender bekommt. Dafür ist es wohl zu spät. Sein Vorgesetzter, das habe
ich auch festgestellt, hat keine Ahnung von dem Menschen. Ich habe keinen
Einfluss, ich habe alles getan und komme doch nicht an ihn heran, wenn er sich
umbringt oder an Tabletten stirbt, weiss ich nicht, ob ich mich schuldig
fühlen soll oder die Kirche für schuldig halten werde. Der Abstand ist momentan größer. Abgegolten wird dieses Leid aber nie werden.
Doch das war alles noch nicht der Gipfel. Ich ließ
nicht locker trotz aller Abweisung, und es ergab sich zufällig bei einem
Gespräch im Dezember 2014, daß plötzlich alles angesprochen wurde und wir
feststellten, dass wir uns schon immer lieben. Das führte zunächst zu einer
erhöhten Besuchsfrequenz, aber er wollte keine Affäre. Ich auch nicht so
schnell, aber es waren plötzlich alle Pforten offen, wir wuchsen körperlich
zusammen, wir waren wie Verliebte. Das Abweisen und Verschieben war wie
weggeblasen. Im Jänner beschloss er, dass er vielleicht doch mit mir zusammen
sein will, und im Rahmen einer manischen Phase sagte er mir das. Er wollte für
mich sorgen, wenn ich in Not komme, ich kann jederzeit eine Beziehung mit ihm
haben, und er meint es ganz ernst mit mir usw. Er überlegte ständig, wo seine neue
Wohnung sein könnte, damit ich ihn bequem erreichen kann. Seine Fürsorge war
rührend. Er rauchte nicht, wenn ich kam. Ich war damals oft und lange in seiner
Wohnung, die mich begeisterte, und sah gleichzeitig seine Verwahrlosung und
Passivität. Ich lernte, dass er nicht kocht und putzt und schläft, und das war
seltsam für mich. Er war immer übermüdet (aufgrund der vielen Tabletten?), und
immer öfter endeten Termine aprupt damit, daß er einschlief. Ich hatte
ernsthafte Zweifel, dass er eine normale Beziehung in der Realität führen kann,
weil er ja sein eigenes Leben nicht im Griff hat. In dieser Zeit wurde er von
seiner ebenfalls psychisch kranken Kollegin rausgemobbt und wechselte die
Stelle. Diese Frau ist anscheinend untragbar und verhielt sich zu ihm für ihn
unfassbar bösartig. Ich frage mich, wieso sie arbeiten darf. Er kann Einflüssen
ja nichts entgegensetzen und machte sie für alle seine letzten Phasen
verantwortlich. Wie auch immer, wir hatten es gut miteinander, und ich wollte
probieren, bei ihm zu übernachten, doch an jenem Tag war er auch übermüdet, und
das ganze Date hing schief. Als er einschlief, fuhr ich heim, unwissend, dass
das schon wieder das Ende war. Zwar rief er nach Wochen noch einmal an,
manisch, aber nur, um mich hinzuhalten.
Ich habe oft über diesen eigenartigen Sadismus
nachgedacht, Frauen so zu behandeln. Wie kann ein Mensch so switchen zwischen
großer Liebe und totaler Abweisung? Für mich erklärt sich das nur so, dass er
mehrere Persönlichkeiten hat, die sich abwechseln und dabei sehr schlau
vorgehen. So erklärt sich auch, warum Frauen auf ihn hereinfallen und dann von
ihm wieder ablassen u.u. Schon allein der Unterschied zwischen normal, depressiv und manisch ist gewaltig. Es ist, wie drei verschiedene Menschen zu erleben. Aber es gibt eben auch den Unterschied zwischen dem lieben, zutraulichen Menschen und dem, der dir ins Gesicht lacht, wenn er an seine Versprechen erinnert wird.